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Schreibwerkstatt Bremen Ost

3. Mo./Monat

Montags

von

14:30 - 16:30

Uhr in/im

Raum 1

Leitung:

Frau Löwenich

Kontakt:

Christine Löwenich

Bild der Gruppe

Wir treffen uns um uns gegenseitig in unserer Schreiberei zu unterstützen. Wir



sind offen für weitere Teilnehmende.


Eine Auswahl unserer Texte zum Frühling:


Frühlingsgedicht von Tanja

Frühling, Frühlingshaft, was das mit den Menschen so macht.

Es gibt Kraft und nimmt den Menschen die Last.

Der Frühling, ja er erschafft!

Er schafft es alle froh zu machen und den Menschen zu geben ein Lachen,

Sie machen durch ihn Sachen, die sie sonst eigentlich nicht so machen.

Ein Mädchen streicht durch das Haar, das Haar des Freundes, denn Frühlingsgefühle sind wunderbar.

Wunderbar und einzigartig, machen einige sportinteressierte auf der Wiese Akrobatik.

Und so, so wart ich, jedes Jahr, auf den Frühjahrshype, denn Frühling das ist meine und auch deine Zeit

Schmetterlingslied von Christine Lövenich

Der Regen trommelt mit tausend feuchten Fingern an das Fenster. Dahinter graut ein trüber Morgen.

Mein Verstand versucht mühsam durch verworrene Alpträume ins Hier und Jetzt zu gelangen, ohne sich dabei zu verlieren. Ein Tag, an dem ich weiß, es wäre besser gewesen, im Bett liegen zu bleiben.

Widerwillig schäle ich mich aus den zerwühlten Decken. Mein linker Schlappen ist verschwunden. Also muss einer reichen. Fröstelnd schlurfe ich Richtung Bad, nicht ohne auf dem Weg dahin, dem Thermometer einen bösen Blick zu zuwerfen.

„Verdammt, es ist Mai! „

Ungerührt bleibt die Quecksilberzunge unter 12 Grad.

Also beschließe ich, extra heiß zu duschen. Von irgendwas muss mir ja warm werden. Doch das Wasser schafft es nicht, mir den Staub von der Seele zu waschen. Beim Blick in den Spiegel ist mir klar, ohne Plastische Chirurgie ist hier heute leider eh nix zu machen und zu allem Überfluss stolpere ich beim Verlassen des Badezimmers fast über Bodo.

In seiner Schnauze baumelt mein linker Schlappen. Etwas angeknabbert, etwas vollgesabbert – aber immerhin ist es wahrhaftig mein linker Schlappen. Ich greife danach und ziehe. Bodo zieht auch. Was für ein tolles Spiel mit Frauchen.

„Bodo, AUS!“

Ein erschrockener, Beagle zieht mit hängenden Ohren Richtung Körbchen davon. War ich zu grob? Egal!

Erst als ich dick verpackt mit Regenmantel und Gummistiefeln nach der Leine greife, traut sich Bodo wieder hervor. Gassi ist für ihn fast so schön, wie Fressen.

Wenigstens regnet es nicht mehr. Auch der Wind schweigt. Trotzig leuchtet der Ginster gegen das feucht-graue Leichentuch über mir.

Die ganze Welt ist eine große schlammige Pfütze und ich bemühe mich sehr, ihr auszuweichen. Bodo strengt sich kein bisschen an. Nach kurzer Zeit hat sein Fell die gleiche Farbe wie der der Schlamm des Weges.

Doch plötzlich erstarrt Bodo. Nase und Schwanz zittern.

„Was ist?", frage ich, halb ärgerlich, halb neugierig.

„Hörst du nicht?", fragt sein Blick. lch lausche, schüttele den Kopf, lausche erneut.

Doch - da – ja, ich höre es. Nicht besonders laut ist es, es klingt auch nicht besonders schön, aber irgendwo vor uns singt jemand fröhlich ein Lied.

Bodo sprintet los, ich hinterher. Jemand, der an so einem Tag ein Lied singt, den müssen wir uns beide ansehen.

Zwischen den dunklen Wolken quetscht sich ein Sonnenstrahl hindurch. Er streift die tropfenden Fliederzweige, legt sich auf Butterblumen und Gras.

Mitten in diesem zarten Lichtfinger tanzt ein Schmetterling und singt aus voller Lust am Leben.

Eine Weile sehen Bodo und ich sprachlos zu.

„Völlig absurd", denke ich, „so ein dummes Ding. Es ist doch nur ein Strahl, ein einziger Sonnenstrahl an diesem Tag, und er feiert ihn, als wäre es ein wolkenloser Sommer“

Wie viele Sonnenstrahlen lang dauert das Leben eines Schmetterlings eigentlich?

Und wie lange wohl meines?

Ich weiß es nicht…

Ungerührt von allen Sorgen tanzt der Schmetterling im dünnen Strahl. Er saugt das warme Licht ein, bis gar nichts mehr davon übrig ist.

Der Wind besinnt sich seiner Pflicht. Er zerrt an den Gräsern, den Zweigen und an uns. Der Schmetterling zwinkert mir zu.

„Muss weiter, Sonnenstrahlen suchen." Ich nicke verstehend.

Die Welt ist noch immer eine große schlammige Pfütze, doch ich weiche ihr nicht mehr aus. Ich patsche lachend durch sie hindurch.

Denn endlich weiß ich wieder, wie Wolken schmecken.

Frühlingstext von Nora

Er ist's (1829) E.Mörike (1804 – 1875)

Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.

Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.

Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.

Horch, von fern ein leiser Harfenton!

Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!

Hast du jemals im Frühling ganz intensiv das erste Grün wahrgenommen?

Für mich gibt es keine schönere Farbe: kraftvoll, leuchtend, lichtes,

lebensvolles Frühlingsgrün.

Hast du jemals im Frühling aufmerksam die Entwicklung einer Blattknospe

beobachtet? Sie bringt ein kunstvoll gefaltetes Blatt hervor, das sich

Stück für Stück entfaltet. Ich staune dann immer wieder darüber, dass

dieses perfekte Kunstwerk in einer winzigen Knospe Platz fand. Frühling,

ja du bist's!

Frühlingsgedicht von Margarete

Frühlingsluft, Frühlingsduft, Blumenduft.

Die Natur erwacht aus ihrem langen Winterschlaf.

Die Pracht der duftenden Blumen erfreut die Gemüter der Menschen und Vögel.

Die Sonne räkelt sich aus ihrem Schlaf und wärmt die Herzen der Menschen und Tiere.

Vogelgezwitscher erklingt jetzt am Morgen, begrüßend den kommenden Tag.

Die ersten Insekten kommen heraus und lassen sich auf Blumen nieder.

Endlich ist der ersehnte Frühling da.

Vorbei sind die Zeiten von Kälte und Dunkelheit.

Jetzt ist die Zeit, der Wachstums gekommen.

Die Kinder spielen fröhlich zusammen.

Die Vorfreude wächst, der Tag wird lang.

Frühling von Sabine Jähne, Bremen, 17.05.2025

Johanna lief ihren täglichen Weg von der Bushaltestelle nach Hause. Ganz in Gedanken ließ sie ihre Arbeitswoche Revue passieren. Was war das wieder mal für ein Stress gewesen. Nun war aber Freitag und sie hatte den Nachmittag und noch das ganze Wochenende Zeit für sich. Sie freute sich darauf und überlegte, was sie unternehmen könnte. Sie ließ ihren Blick durch die Straße gleiten, die beidseitig mit Kirschbäumen gesäumt war. Plötzlich stutzte sie. Konnte das sein? Sie schaute genauer hin. Es war kein Trugschluss. Kleine grüne Knospen zeigten sich an den Zweigen der Kirschen und es würde wahrscheinlich nicht mehr lange dauern bis diese aufbrechen würden. In den letzten zwei Wochen war es teilweise schon etwas wärmer gewesen. Trotzdem war die Winterkleidung noch nötig. Darum war Johanna diese Entwicklung in der Natur verborgen geblieben. Ein leichtes Lächeln umspielte Johannas Mundwinkel. Der Frühling hielt langsam Einzug. Wie schön! Auch wenn es noch etwas dauerte bis es wärmer werden würde, die Natur war nun nicht mehr aufzuhalten.

Zuhause angekommen, ging sie in den Garten und hielt nach weiteren Frühlingsbeweisen Ausschau. Tatsächlich! Dort leuchteten zaghaft die ersten Krokusse und die Tulpen und Osterglocken steckten vorsichtig ihre Köpfe aus der Erde. Natürlich würden sie sich mit dem Aufblühen noch Zeit lassen. Johanna wurde es leicht ums Herz. Der Frühling war da. Sie liebte diese Jahreszeit so sehr. Ein schon lange nicht mehr vorhandenes Glücksgefühl erfasste sie und sie überlegte, wie sie ihr Zuhause frühlingsfit machen könnte. Als wenn ihr ein Schleier von den Augen genommen wurde, entdeckte sie etliche Staubflusen in den Ecken ihres Wohnzimmers. Johanna war kein Putzteufel aber nun durchströmte sie neu entfachte Energie, die sie zum Frühjahrsputz motivierte.

Abends fiel sie erschöpft aber glücklich und zufrieden auf ihr Sofa. Sie goss sich einen Prosecco ein, rief ihre Freundin an, mit der sie sich für den nächsten Tag im Gartencenter verabredete. Schließlich musste der Frühlingseinzug mit frischen Blumen gefeiert werden. Außerdem wollten sie Pläne für einen gemeinsamen Sommerurlaub schmieden und in neuen Kochbüchern nach Rezepten für die erste Gartenparty stöbern. Schließlich war jetzt der Frühling da. Johanna war Feuer und Flamme. Da hörte sie die Wettervorhersage für die nächsten Tage: Schnee und Graupel, Temperaturen bis maximal 3 Grad. Johannes Euphorie schwand im Sekundentakt. Doch beim Blick auf ihr frisch geputztes Wohnzimmer wurde sie versöhnlicher. Auch wenn es mit der Gartenparty noch etwas dauern würde – der Frühling hatte bereits an die Tür geklopft und Johanna würde ihn jeden Tag etwas mehr begrüßen.


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